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RESIDENZ

Programm:

MEET THE [POOR] ARTIST


Jacqueline Saki Aslan & Marco Merenda

Fleetstreet Theater, 27.10.2023 [Einlass ab 19:00 Uhr]

Once upon a time there was a little girl who dreamt of becoming an international touring popstar. While window-shopping in Corso Vittorio Emanuele, she would picture herself singing at the Grammy Awards in a ruby red Versace gown. Yes, the one in display. Right next to the black velvet mini dress. But her father was working als Mechaniker in der Mercedes-Benz-Fabrik in Sindelfingen. Und leider müssen Träume auch immer zu Ende gehen, habibi, dafür haben wir keine Zeit, sagte die Mutter. Und du kannst ja auch nicht so gut singen, sagte der Musiklehrer aus der Dorfgrundschule. E se son rose fioriranno, sagte Zio Aldo. Wenn es Rosen sind, werden sie blühen. Aber dafür müssen Rosen jeden Tag gegossen werden, dachte das Mädchen. Und ab dem Tag begab sie sich auf die Suche nach der frischesten Wasserquelle auf dem ganzen Planeten. Und fand sie irgendwann Mitte dreißig auf den Toiletten eines Technoclubs.

Der Performanceabend MEET THE [POOR] ARTIST zeigt den Zwischenstand des Rechercheprojekts Klasse und (Auf)begehren. Im Laufe ihrer 2-monatigen Residenz im Fleetstreet-Theater haben sich die Künstler*innen Jacqueline Saki Aslan und Marco Merenda aus autobiografischer, feministisch-intersektionaler Perspektive mit Erinnerungen an und Erfahrungen von Klassismus auseinandergesetzt. Es wurden einerseits persönliche Geschichten musikalisch, literarisch, szenisch und choreografisch aufgearbeitet. Andererseits wurden empowernde Pleasure- und Care-Praktiken entwickelt, die sich aus Elementen der Pop- und Mainstream-Kultur bedienen. Dabei hat das (selbst)bewusste Üben von Ausdauer und Hingabe eine zentrale Rolle gespielt. Nun möchten die Künstler*innen Teil ihrer Geschichten und Formate für das Publikum öffnen.

 

Selbstdarstellung der beteiligten Künstler*innen

Jacqueline Saki Aslan ist freischaffende multimediale Künstlerin, Moderatorin, Vermittlerin

und Autorin und lebt in Berlin. Sie studierte Performance Studies in Hamburg, Soziale Arbeit

in Berlin sowie Bildungswissenschaften in Berlin und Washington, DC. Saki arbeitet mit

Gesang, zeitgenössischem Tanz, Sound-Installationen und Stoff-Skulpturen. Sowohl

künstlerisch als auch wissenschaftlich beschäftigt sie sich mit der Frage, wie schriftlose und

marginalisierte Wissensarchive „from below“ Eingang in öffentliche Erinnerungsräume finden

können. Daraus gehen Performancestücke, Texte und Lecture Performances hervor. Mit

ihrem Stück „Retour-Kilams an Kofferkinder“ tourt sie seit der Uraufführung auf Kampnagel

2021. 2022 stellte sie zum ersten Mal eigene Arbeiten in der Galerie Mouches Volantes in

Köln aus. Aktuell arbeitet sie

Marco Merenda ist ein deutsch-italienischer Performancekünstler mit Schwerpunkt auf

Regie, Dramaturgie, Performance und Physical Theatre. Eine Schauspielausbildung an der

Accademia del Teatro Oscar (Mailand), eine Regieausbildung an der Civica Scuola di Teatro

Paolo Grassi (Milano) und ein intensiver Viewpoints-Workshop mit Ellen Lauren (SITI

Company) gehören zu seinen relevantesten künstlerischen Erfahrungen. 2017 schloss er ein

Bachelorstudium in Sprach-und Literaturwissenschaft an der Università degli Studi di Pavia

ab. Zwischen 2019 und 2021 studierte er Performance Studies an der Universität Hamburg.

Er ist Mitbegründer des in Hamburg basierten F.ART Kollektivs. Außerdem arbeitet er als

freischaffender Performer in Hamburg.